7. Stichprobenziehung - Fehlerquellen
Sie wissen bereits, dass sich die Präzision einer Schätzfunktion über ihre Varianz oder über ihren Standardfehler quantifizieren lässt. Unter der Annahme einer einfachen Zufallsstichprobe ist beispielsweise der Standardfehler des Stichprobenmittelwertes durch den folgenden Ausdruck gegeben:
Der Standardfehler des Stichprobenmittelwertes hängt somit ausschliesslich von zwei Grössen ab:
- Je grösser die Varianz des Merkmales in der Population, desto grösser ist der Standardfehler.
- Je kleiner die Stichprobe ist, desto grösser ist der Standardfehler.
Da die Populationsvarianz offensichtlich ausserhalb der Beeinflussbarkeit liegt,
entscheidet offenbar einzig und allein die Stichprobengrösse über die Präzision von
Populationschätzungen?
Leider nein, beziehungsweise nur unter
bestimmten Voraussetzungen. Es existiert eine ganze Reihe von Faktoren neben der
Stichprobengrösse, welchen die Präzision von Populationsschätzungen beeinflussen können. Wir
wollen uns im folgenden anhand des Beispiels des Stichprobenmittelwertes mit möglichen
Fehlerquellen bei der Stichprobenziehung befassen.
In untenstehender
Grafik sind die möglichen Fehlerquellen beim Rückschluss von der Stichprobe auf die
Population zusammenfassend grafisch dargestellt.
Es lassen sich drei Arten von Fehlern im Zusammenhang mit der Stichprobenziehung benennen:
- A: Nichtstichprobenfehler.
- B: Stichprobenfehler.
- C: Variabilität der Stichprobenmittelwerte.
Im folgenden werden die einzelnen Fehlerquellen und deren Ursachen im einzelnen diskutiert.