17. Verteidigung der Methode
Kiaer und die Vertreter der repräsentativen Stichprobe verteidigten sich in den Debatten über Argumente, die teils auch heute noch Gültigkeit haben:
- Kiaer argumentiert, dass er eine kleine Zahl sorgfältig ausgewählter und sorgfältig unternommener Beobachtungen einer grossen Zahl bloss oberflächlicher und unsorgfältiger Beobachtungen vorziehe. Stichproben können inhaltsreichere Informationenals umfassende und notwendigerweise wenig differenzierte Vollerhebungen. Heute ist dies das Standardargument für die postulierte Überlegenheit von Stichproben gegenüber Vollerhebungen.
- Wissenschaftslogisch nicht ganz korrekt wird darauf hingewiesen, dass der Schluss von der Stichprobe auf die Grundgesamtheit (ein klassischer Induktionsschluss) mit all seinen Problemen dem Schluss entspräche, von einer Vollerhebung auf eine andere, spätere zu schliessen (hierbei handelt sich aber in logischer Hinsicht um einen Analogieschluss).
- Letztendlich aber sind es vor allem Argumente der Effizienz und der Ökonomie die für die Stichprobe sprechen: Vollerhebungen sind teuer, aufwändig und entsprechend schwerfällig. Stichproben entsprächen besser den steigenden Wissensbedarf.
Nichtsdestotrotz forderte Kaier immer eines: das stets sorgfältige Vergleichen der Stichprobenresultate mit der Volkszählung.