Beratung 2 (zur Lösungsfindung)
Stefanie: "Mir ist noch nicht klar, was ich mit der sechsten Frage des Antwortbogens
machen soll. Da die Personen Bemerkungen anbringen konnten, kann ich diese ja nicht
gut in einer Tabelle darstellen."
Expertin: "Obwohl die Antworten von Frage 6 nicht in eine Tabelle aufgenommen werden können und wir sie vorläufig einmal beiseite lassen, sollen sie später bei der Auswertung und Interpretation berücksichtigt werden."
Stefanie: "Wann verwende ich beim Erstellen der Urliste als Kurzbezeichnungen der Ausprägungen Buchstaben, wann Ziffern?"
Expertin: "Es ist sinnvoll, das Skalenniveau möglichst gut auf die verwendeten Codierungen abzubilden. Damit kann in gewissen Fällen vermieden werden, dass Auswertungen durchgeführt werden, die gemäss Skalenniveau nicht zulässig wären. Nominalskalierte Daten sollten deshalb mit Buchstaben codiert werden. Für die anderen Skalenniveaus empfiehlt es sich (vor allem in Hinblick auf spätere weitere Auswertungen), die Ausprägungen mit Ziffern zu codieren."
Stefanie: "Bei der ersten Frage des Fragebogens geht es um die Einschätzung der Wichtigkeit, dass ein Mittagstisch-Angebot zur Verfügung steht. Die Ausprägungen reichen von ‘sehr wichtig’ bis ‘überhaupt nicht wichtig’. Wie soll ich hier die fünf möglichen Ausprägungen in der Urliste bezeichnen?"
Expertin: "Da es sich beim Merkmal ‘Wichtigkeit’ um ein rangskaliertes Merkmal handelt, würde ich für die Ausprägungen Rangplätze vergeben: Die Ausprägung ‘ überhaupt nicht wichtig’ wird mit ‘1’, die Ausprägung ‘sehr wichtig’ mit ‘5’ codiert. Die dazwischen liegenden Ausprägungen, die auf dem Fragebogen nicht mit einem sprachlichen Begriff bezeichnet sind, würden demnach mit ‘2’, ‘3’ und ‘4’ codiert werden, da es sich dabei um eine aufsteigende Reihenfolge zur Wichtigkeit handelt."
Stefanie: "Muss ich einen Codeplan erstellen?"
Expertin: "Ja, für jedes erfragte Merkmal und seine Ausprägungen muss eine Kurzbezeichnung gewählt und diese in einem Codeplan festgehalten werden. Das heisst, dass Sie vor dem Ausfüllen der Urliste festlegen, welche Kurzbezeichnungen einerseits für die Merkmale und andererseits für die Ausprägungen gelten sollen. Damit ich die Merkmalsbezeichnungen bei den meisten Statistik-Programmen benützen kann, verwende ich pro Merkmalsbezeichnung nicht mehr als 8 Buchstaben. Für das Merkmal ‘Geschlecht’ und ‘Alter’ verwende ich beispielsweise die Bezeichnungen ‘sex’ und ‘alter’. Dazu verwende ich entweder nur Klein- oder Grossschreibung, damit ich diese Merkmalsbezeichnungen plattform- und versionsunabhängig einsetzen kann. Eine gute Nachricht, wenn Sie später mit der Statistik-Software SPSS arbeiten: Der Codeplan muss nicht auf einem separaten Dokument erstellt werden, sondern die Daten für einen Codeplan können direkt in ein sogenanntes Spreadsheet (ein in Zeilen und Spalten aufgeteiltes Arbeitsblatt) eingegeben werden und dies hat Auswirkungen auf die Bezeichnungen in der Urliste."
Stefanie: "Ich habe mir überlegt, bei welcher Frage Ausprägungskategorien gebildet werden müssen. Ich kam zum Schluss, dass dies allenfalls bei der fünften Frage ("Wie viel sind Sie bereit zu zahlen pro Mittagstisch?") der Fall sein wird."
Expertin: "Das denke ich auch. Bei dieser Frage werden wahrscheinlich mehr als 10 Ausprägungen vorkommen und damit würde die Darstellung unübersichtlich. Deshalb müssten hier Ausprägungskategorien gebildet werden. Es stellt sich die Frage, welche Kategorienbreite gewählt werden soll. Da Werte von 6 Franken bis 30 Franken auftauchen könnten, sind bis zu 25 Ausprägungen möglich. Die Breite ist so zu wählen, dass nicht mehr als 10 Kategorien entstehen."